'Mein ABC' ... nennt Czeslaw Milosz sein autobiographisches Mosaik, das auf Veröffentlichungen des Autors der Jahre 1997 und 1998 in alphabetischer Reihenfolge beruht. Der Nobelpreisträger für Literatur stellt darin eine Fülle von Orten und Personen, aber auch von seelischen Zuständen und moralischen Erörterungen vor, die in ihrer Summe ein faszinierendes Selbstporträt des Dichters ergeben. Sein ABC - Von Adam und Eva bis Zentrum und Peripherie - regte mich an, Reiseerlebnisse und damit verbundene Betrachtungen ebenfalls in der Ordnung eines Alphabets niederzuschreiben. Adam und Eva erscheinen darin an der Außenwand einer tausendjährigen armenischen Kirche auf der Vansee-Insel Achtamar, an einem Kirchenportal im adriatischen Trogir sowie an den Externsteinen in Westfalen, denn im Unterschied zu Milosz sind es in meinem ABC ausnahmslos geographisch fassbare Orte oder Berge, die aneinandergereiht werden, meist nur kennzeichnend für eine oder mehrere Reisen oder einen Abschnitt davon. Mit wenigen Ausnahmen tauchen nicht die touristischen Metropolen auf, sondern eher wenig bekannte und abgelegene Destinationen. Pro Buchstabe findet sich im Gegensatz zu Milosz jeweils nur ein einziger Name ...