Haben Sie schon einmal das schimmernde Band der Milchstraße am Nachthimmel gesehen? Seit wir die natürliche Dunkelheit durch ein Übermaß an künstlicher Beleuchtung aus unserem Leben zu vertreiben suchen, bleibt den meisten von uns die Sicht auf das aus zahllosen Sternen bestehende Lichtband verwehrt. Nur noch weit abseits der erhellten Städte haben wir eine Chance, dieses Sternenmeer zu erahnen. Jahrtausendelang war die das nächtliche Firmament überspannende Milchstraße ein vertrauter Anblick. Sie hat die Menschheit seit jeher dazu inspiriert, über die himmlische Welt und ihren Bezug zu uns nachzudenken. Doch erst mit dem Aufkommen der Naturwissenschaften ist es tatsächlich gelungen, den Aufbau des Kosmos und unsere Stellung darin zu erschließen. Dieser Erkenntnisprozess verlief langsam und in kleinen Schritten, weil wir erst mühsam Beobachtungsdaten zusammentragen mussten, die uns nach und nach Indizien für unser modernes Weltbild lieferten. Heute wissen wir, dass das Band der Milchstraße ein sichtbares Zeichen dafür ist, dass wir mit unserer Erde inmitten einer riesigen Spiralgalaxie sitzen. Außerhalb davon gibt es unzählige weitere solcher Weltinseln. Noch vor hundert Jahren war dieser Gedanke heftig umstritten. Unsere Generation ist nun die erste, die eine recht genaue Vorstellung vom Aufbau unseres Milchstraßensystems hat. Und aktuelle Satellitenmissionen und auch Computersimulationen helfen uns, die Entstehung und die Entwicklung unserer Galaxis im Detail zu ergründen. Die Autorinnen und Autoren des vorliegenden Hefts lassen Sie an dieser Forschung teilhaben und führen Sie exklusiv durch unsere kosmische Heimat.