Textprobe:§Kapitel 2.3, Zielsetzungen und Leitideen der internationalen und europäischen§Entwicklungszusammenarbeit:§Der politische Handlungsrahmen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit wurde bereits nach dem zweiten Weltkrieg gesetzt. Die Charta der Vereinten Nationen forderte 1945...
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Textprobe:§Kapitel 2.3, Zielsetzungen und Leitideen der internationalen und europäischen§Entwicklungszusammenarbeit:§Der politische Handlungsrahmen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit wurde bereits nach dem zweiten Weltkrieg gesetzt. Die Charta der Vereinten Nationen forderte 1945 Verantwortung für eine globale Armutsbeseitigung und gerechte soziale Entwicklung; to promote social progress and better standards of life (of all nations) in larger freedom .§Am 20. Januar 1949 spricht der amerikanische Präsident Harry S. Truman zum ersten Mal über die `unterentwickelten Gebiete des Südens und schlägt einen politischen Aktionsplan zu deren industrieller Entwicklung vor. Die `Dritte Welt sollte von der Unterentwicklung befreit werden, um die Sicherheit der ersten Welt, die durch die Armut bedroht sei, zu gewährleisten. Doch der normative Begriff von Entwicklung wandelte sich und ebenso das Verständnis von effizienter Entwicklungspolitik. Die zugrunde liegenden Annahmen über Ursachen der Unterentwicklung erwiesen sich als fehlerhaft und die Entwicklungsvorstellungen und Konzepte als illusorisch. 1974 wurde erstmals erkannt, dass Entwicklung kein linearer Prozess ist, der gemäß der Erfahrungen der wohlhabenden Nationen zu verlaufen hat. Die neuen Konzepte begannen, den Begriff der Entwicklung umfassender zu betrachten und verschiedene Wege, Strategien und Zugänge zu definieren.§Die Zielsetzungen und Leitideen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit wandelten und erweiterten sich mit wachsendem Erkenntnisstand. Spätestens mit der Verabschiedung der Milleniumsziele wurde die mehrdimensionale Ausrichtung der entwicklungspolitischen Leitideen international bekannt und von mehr als 190 Staaten bestätigt. Sie gelten als ein breiter Konsens zwischen Industrie und Entwicklungsländern.§Der Katalog der Zielsetzungen umfasst: die Beseitigung der extremen Armut und des Hungers, die Verwirklichung der allgemeine Grundschulbildung, die Förderung der Gleichberechtigung der Geschlechter, die Senkung der Kindersterblichkeit, die Verbesserung der Gesundheit von Müttern, die Bekämpfung von HIV / AIDS etc., die Sicherung der ökologischen Nachhaltigkeit und den Aufbau einer globalen Entwicklungspartnerschaft.§Damit greifen die Milleniumsziele die neuen Ansätze der Armutsforschung auf und definieren Armut nicht allein als Einkommensarmut, sondern vielmehr als Mangel an Chancen und Möglichkeiten. Auch das Selbstverständnis der Entwicklungspolitik basiert heute auf einem wesentlich globaleren Ansatz. Sie versteht sich nicht mehr als `karitativer Akteur , sondern als Teil globaler Struktur- und Friedenspolitik, die auf globale Zukunftssicherung ausgerichtet ist .§Aus diesem aktuellen Konzept der westlichen Entwicklungshilfe ergeben sich vier Dimensionen entwicklungspolitischer Zielsetzungen. Die erste Dimension bestimmt die `Förderung sozialer Gerechtigkeit durch armutsmindernde Rahmenbedingungen und sozialen Ausgleich. Ferner zielt die Entwicklungspolitik auf den `Aufbau wirtschaftlicher Leistung eines Staates, der armutsorientiertes Wachstum begünstigt.§Die dritte Dimension der `politischen Stabilität beschreibt die Relevanz des Friedens, der Menschenrechte, der Demokratie und der Gleichberechtigung im Rahmen der Entwicklung. Die vierte Dimension, die `Bewahrung der natürlichen Ressourcen als Lebensgrundlage, gewinnt in Zeiten des Klimawandels zunehmend an Relevanz.§Auch die Europäische Gemeinschaft bettet ihre EZ in den Rahmen internationaler Leitideen. Ihre konkreten Ziele definiert sie in Art. 177 ff. im EG-Vertrag. Die Konzentration liegt dabei auf folgenden sechs Schlüsselbereichen: der Verbindung zwischen Handel und Entwicklung, regionaler Integration und Zusammenarbeit, Unterstützung auf dem Feld der Makroökonomie und gleichberechtigtem Zugang zu Sozialsystemen, Verkehr, Sicherheit der Versorgung mit Nahrungsmitteln sowie nachhaltiger ländlicher Entwicklung und Hilfe beim Aufbau von Institutio
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