Andrew Miller versteht es in seinem Buch gekonnt die sehr unterschiedlichen Charaktere der vorkommenden Personen so zu schildern und darzustellen, dass man häufig wechselnde Sympathien und Antipathien für unterschiedliche Charaktere entwickelt, je nach Situation und Blickrichtung. Dadurch wird das Buch sehr lebendig und fesselnd, spielt mit sehr unterschiedlichen Schattierungen und vielen Handlungsebenen. Tragendes Element dabei ist jedoch die tragische und fast als Folter zu erlebende Wandlung des Hauptcharakters James Dyer vom zwar erstklassigen Heiler, aber ohne empathische Regung, zum mitfühlenden weil schmerzempfindenden und somit erst verletzbaren Menschen, der somit aber erst das Leben findet oder von ihm gefunden wird.
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