Textprobe:
Kapitel 4. Operationalisierung:
Die Operationalisierung folgt einem Muster, in dem ich mir die Frage gestellt habe, wie die Arbeitsbegriffe Collins szenegerecht übersetzt werden können. Dabei erscheint es mir zielführend diese über verschiedene, thematisch abgegrenzte,...
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Textprobe:
Kapitel 4. Operationalisierung:
Die Operationalisierung folgt einem Muster, in dem ich mir die Frage gestellt habe, wie die Arbeitsbegriffe Collins szenegerecht übersetzt werden können. Dabei erscheint es mir zielführend diese über verschiedene, thematisch abgegrenzte, Einstellungsfragen retrospektiv zu erarbeiten. Ich folge somit Collins Vorschlag (2004: 133f.) Emotionale Energie über self reports zu messen. Begleitet durch vermittelnde Überlegungen soll die Legitimation der einzelnen Konstrukte verdeutlicht werden.
Einige Variablen in den Konstrukten Szenekapital und Szenepartizipation wurden von Otte's Befragung zur Club- und Discoszene in Leipzig (2004) übernommen und teilweise modifiziert. Die Variablen zu Persönlichkeitsattributen entstammen vom Ten-Item Personality Inventory aus dem Pretest für das Sozioökonomische Panel im Jahre 2005. Alle anderen quantitativen und qualitativen Variablen im Fragebogen wurden selbst entwickelt. [...].
4.1.1. Szenekapital:
Das Konstrukt Szenekapital lehnt an die Kapitaltheorie Bourdieus an (1982/1983). Angewandt auf einen musikzentrierten Kontext argumentieren Thornton (1996) und Fiske (1997), dass Jugendliche über spezielle Formen von inkorporierten und objektivierten szenespezifischen Kulturkapital verfügen, welches in hochkulturellen Kontexten keine Anerkennung findet (Otte 2009: 247). Diese Formen von Kapital lassen sich in kulturelles und körperliches Szenekapital differenzieren. Kulturelles Szenekapital lässt sich durch Szenewissen, d.h. Auseinandersetzung mit kulturellen Produkten (Tonträger, Musikmedien) und Szeneaktivitäten (z.B. Mitarbeit in Clubs) akkumulieren. Methodisch orientiert sich die Operationalisierung der Items zu kulturellem Szenekapital stark an Otte's Studie Befragung zur Club- und Discoszene in Leipzig (2004). Hierzu wurden aus seinen Fragen Nr. 8, 9 und 10 Indikatoren gewählt und umformuliert, um dem Kontext dieser Untersuchung besser gerecht zu werden. Insgesamt wurden in meinem Fragebogen sieben dichotomisierte Items angeboten, welche akzeptable Trenn-schärfekoeffizienten zwischen 0,42 und 0,73 aufweisen.
Hitzler/Pfadenhauer (1998) und Klein (1999) bemerken ein ausgeprägtes Körperbewusstsein unter den Anhängern der Technoszene, welches beim Tanz besonders inszeniert wird. Demnach forcieren kulturelle Praktiken der Körperpflege und des Körpereinsatzes dessen Stilisierung und symbolische Akzentuierung. Diese Überlegung baut auf Bourdieu auf, dem zufolge sich der Geschmack der Menschen an den Körpern materialisiert, in dem Geschmack einverleibt wird und fortan die Bedürfnisse nach Kultur prägt (Klein 1999: 248). Otte (2004) betont anhand der Ergebnisse seiner Mannheimer Bevölkerungsumfrage 1999, dass rund jeder zweite Diskothekenbesucher Single ist, wo-raus er schließt, dass viele dieser Personen grundsätzlich offen für eine Beziehung seien. Diese Überlegung erscheint plausibel unter Berücksichtigung des Aspekts, dass das Ritual des Tanzes für die Kontaktanbahnung besonders geeignet sei (Osthoff 2004: 81ff.). Akkumuliertes Körperkapital wird durch Addition dreier dichotomisierter und Likert-skalierter Variablen erfasst, die nach Formen regelmäßiger Körperpflege (Besuch von Solarien, sportliche Betätigung) und Tragen von Körperschmuck (Tätowierungen und Piercings) fragen.
Aus den Variablen zu Kultur- und Körperkapital werden für die weitere Analyse additive Indizes gebildet. Dabei verweist ein Wert nahe Null (Eins) auf ein jeweiliges Minimum (Maximum) an spezifischem Szenekapital.
4.1.2. Szenepartizipation:
Szenepartizipation wird anhand mehrerer, primär quantitativer Variablen erfasst. Die grundlegende Überlegung dieses Konstrukts lautet, dass Personen umso stärker in die Szene eingebunden sind, je häufiger sie an ihr durch den Besuch von Veranstaltungen partizipieren.
Die Variable Ausgehfrequenz ermittelt die allgemeine jährliche Besuchshäufigkeit von Technoevents. Um E
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